Homeoffice in der Life Science Branche

Homeoffice als flexible Arbeitsform wird immer beliebter. Einst zur Sicherheit am Arbeitsplatz, den Arbeitnehmern zum Schutz vor Corona geschaffen, heute vielleicht schon Normalität? In einem groß angelegten Recruiting Suchprozess von WECO Experts mit ca. 400 Kandidaten über XING äußerten in der Branche IT, HR und Marketing ca. 67 % der Kandidaten, dass Ihre Wechselmotivation an dem Wunsch einer 60 bis 100 % Remote Arbeit gekoppelt ist. Fallen diese Kandidaten langfristig aus dem Prozess? Unsere Antwort: „Nein”.

Homeoffice ermöglicht mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung, zunehmende Work-Life-Balance und Kosteneinsparung (z. B. Fahrkosten), dass einige Arbeitnehmer produktiver bzw. auch effektiver im Homeoffice arbeiten, ist längst bekannt. Das geschenkte Vertrauen, die der Arbeitgeber entgegenbringt, wirkt sich positiv auf die Arbeitsbeziehung aus. Natürlich dürfen auch Herausforderungen, die an das Angebot einer Homeoffice-Möglichkeit nicht außer Acht gelassen werden, nichtsdestotrotz wurde dies nun in Arbeitskontexten ermöglicht, wo es einst auch nicht für möglich gehalten wurde. Es wurde durch die Einführung der sogenannten Homeoffice Pflicht sogar zunehmend auf der Seite des Arbeitgebers schwer, Gründe zu finden, kein Homeoffice für den Arbeitnehmer anzubieten. Ein Blick auf heutige Stellenangebote zeigt, dass die Homeoffice Möglichkeit immer mehr Anklang findet und ein fester Bestandteil der Vorteile geworden sind, die ein Unternehmen bieten kann.

Dies gilt allerdings definitiv nicht für alle Branchen. Beziehungsweise anders gesagt: Wie sähe die Arbeitswelt wohl aus, wenn alle Branchen im Homeoffice tätig sein könnten?

medizintech WECO Experts

Der Zahnarzt führt seine Zahnbehandlung auf dem Esszimmerstuhl mit Taschenlampe aus und der Postbote tauscht sein Postfahrrad durch den Crosstrainer und scannt die Briefpost bei sich zu Hause ein und verschickt diese digital? Der Chemielaborant wertet Proben zu Hause aus und stellt seine angelegten Kulturen in den Kühlschrank neben seinen Joghurt? Klingt außergewöhnlich und ist es auch, denn so einfach scheint ein Homeoffice Angebot nicht auf alle Branchen anwendbar zu sein.

In der Life Science Branche (Labor, Forschung) müssen Normen, Richtlinien und Verordnungen eingehalten werden. Das Homeoffice-Privileg ist demnach größtenteils bzw. definitiv Branchen abhängig. Ebenso führen technische und organisatorische Anforderungen, arbeitsvertragliche Vereinbarung und die Datenverarbeitung sowie der damit verbundene Datenschutz zu großen Herausforderungen, die mit einer möglichen Homeoffice-Regelung einhergehen können. Gerade aufgrund eines komplexen und ortsgebundenen Arbeitsumfeld wird es beispielsweise in Laboren und in der pharmazeutischen Herstellung schwer eine Homeoffice-Möglichkeit anzubieten.

Diese Ungleichheit zwischen den Branchen sollen ausgeglichen werden. Aus diesem Grund sind Anreize für die Arbeitnehmer der Life Science Branche zu schaffen, die ebenso attraktiv sind wie die Vorteile der Homeoffice-Nutzer. Folgende Anreize können Anwendung finden:

  • Umzugspauschalen
  • Bonus
  • Fahrtkostenerstattung
  • Kinderbetreuung
  • Essenszuschuss (Supermarkt, Imbiss oder Lieferdienst)
  • Mitarbeiterrabatte in Fitnessstudios
  • Teilkostenübernahme für Massagen bzw. Gesundheitsmaßnahmen
  • Digitale Weiterbildungsmaßnahmen (die im Homeoffice angeboten werden können)
  • Erholungsräume

Fazit zum Homeoffice in der Life Science Industrie:

Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass einige Stimmen lauter werden, die fordern, dass Homeoffice kein Privileg werden darf. Steuerliche, versicherungstechnische sowie datenschutztechnische Herausforderungen/Vorteile für Homeoffice-Nutzer sind im letzten Jahr durch die Corona-Krise aufgekommen und müssen erst geklärt werden. Beispielsweise muss der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung für mobile Arbeit sichergestellt sein. Derzeit gibt es dazu keine Regelung. Krisen beschleunigen den Wandel der Zeit. Gerade die Arbeitswelt wurde in Ausnahmesituationen wie der Corona-Krise auf den Kopf gestellt. Die Lösung werden hybride Arbeitsmodelle sein, nichtsdestotrotz bestimmt weiterhin die Tätigkeit den Arbeitsort.

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